Ostgrönland – Blumen und Eis

Grönland – Kalaallit Nunaat

—Grönland, auf Grönländisch Kalaallit Nunaat – „Land der Kalaallit“, auf Dänisch Grønland – „Grünland“, ist die größte Insel der Erde. —Lediglich 410.000  km² der Fläche Grönlands sind eisfrei, das sind 18,9 % (zum Vergleich: die Fläche Deutschlands beträgt 357.093 km²). Nicht nur die Fläche Grönlands ist beeindruckend – auch die Entfernungen sind gewaltig. Das Land erstreckt sich vom Kap Farvel bei 59° nörlicher Breite über 2.570km bis zum nörlichsten Punkt Kap Morris Jesup bei 83° nördlicher Breite. Die Ost-West-Ausdehnung beträgt rund 1.000km. Wir wissen heute , dass die Eismassen im Landesinneren eine durchschnittliche Dicke von 2.000 m haben, stellenweise aber fast 3.500 m. Die gewaltige Eismasse drückt die Erdkruste um ca. 800m nach unten, weite Teile des „Inlandes“ liegen deshalb unter dem Meeresspiegel. Die höchsten Berge ragen an der Ostküste über 3.600 m in den Himmel.
Nach ca. 2 Stunden Flug mit einer Propellermaschine des Typs Fokker 50  von Reykjavik aus landen wir in Kulusuk und betreten damit die größte Insel der Welt.
Kulusuk ist eine kleine Ortschaft auf der gleichnamigen Insel. Es hat etwa 340 Einwohner.  Die Amerikaner betrieben von 1959 bis 1991 eine Radarstation und bauten bereits in den 1950er Jahren einen militärisch nutzbaren Flughafen. Bis heute ist die Start- und Landebahn eine Schotterpiste, ankommende und abfliegende Maschinen verursachen bei trockener Witterung gewaltige Staubwolken. Der Helikopter bringt uns  dann in ca. 10 Minuten nach Tasiilaq (1800 EW), an den Kong-Oscar-Havn. Es ist der Ort “mit einem See”, weil der Fjord eher an einen See erinnert.

Ostgrönland, der vergessene Teil Grönlands

Erst im Jahr 1868 erreichte Kapitän Koldewey die Ostküste Grönlands. Er hatte den Auftrag, das Polarmeer zwischen Spitzbergen und Grönland zu erforschen. Die letzten an der Ostküste lebenden Inuitgruppen wurden 1884 von Gustav Holm bei seiner Frauenboot-Expedition entdeckt. Heute leben rund 3.500 Menschen an der Ostküste, vor der sich oft ein dichter Packeisgürtel entlang zieht.
Tasiilaq ist der größte Ort im östlichen Grönland. Im Süden der Ammassalik-Insel an der Westseite des Kong Oscars Havn gelegen und umgeben vom ostgrönländischen Gebirge.

Die Ostküste Grönlands ist die meiste Zeit des Jahres durch einen gigantischen Packeisgürtel isoliert. Nur wenige von ehemals 500 Jägern sind noch aktiv. Alternaiven fehlen, viele Familien leben von staatlicher Unterstützung. Es gibt eine hohe Selbstmordrate unter den jungen Inuit. Einige verlassen Grönland für eine weiterführende Ausbildung.

Grönland – grünes Land

Eine Wanderung durch das „Tal der Blumen“. Hier sieht man wie die Natur in der kurzen Sommerzeit explodiert und warum Grönland Grönland heisst.

Eine Bootstour zum Rasmussen-Gletscher

Unser orangefarbenes Motorboot springt über das Wasser zwischen den steilen Wänden tausend Meter hoher Berg. Am Anfang ein dünner weißer Streifen am Horizont wird der Rasmussen-Gletscher zu einer imposante Mauer aus zerklüftetem Eis. Wir sind genauso begeistert wie am Perito Moreno in Patagonien.


Auf der Hinfahrt machen wir ein Stopp in „Bluie“  East Two, einer Luftwaffennbasis, die 1941 von den USA  errichtet wurde. 1947 verwarf man es als strategisch wichtigen Punkt und ließ alles stehen und liegen. Zurück blieben 10.000 Benzinfässer etliche Gebäude sowie Fahrzeuge. Die Regierung der USA habe bis heute keinerlei Anstrengungen unternommen, den Stützpunkt aufzuräumen.

Wanderung um Tasiilaq

Ein Sonnenaufgang in Grönland ist immer sehenswert. In der Sonne erreichte das Thermometer bis zu 20 °C. Schatten gibt es fast keinen. Trotzdem sollte man immer warme Sachen dabei haben um gegen die Fallwinde vom Inlandseis gewappnet zu sein. Grönland ist erdgeschichtlich „uralt“. Das Gestein, zumeist Gneis, ist brüchig und deshalb sind die Bergflanken oft mit losem Geröll bedeckt. Obwohl die Berge hier nur zwischen 700 m und 1100 m hoch sind sind die Ausblicke atemberaubend. 

Grönland – Eisland

Eisberge – von der Natur geschaffene Meisterwerke. Kein Eisberg gleicht dem anderen. Es sind Unikate. Naturkunstwerke die sich kaum auf Bildern festhalten lassen. Man muss sie einfach erleben!

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